KiTa St. Josef

Katholische Tageseinrichtung für Kinder

Bildungsräume

Kinder lernen durch Ausprobieren eigenes Tun, Neugierde, Spaß und Freude. Jedes Kind kommt mit unterschiedlichen Erfahrungen, Bedingungen und Fähigkeiten zu uns und schreibt seine ganz eigene Bildungsgeschichte. Wir sehen, dass eine gut vorbereitete Umgebung, ansprechende und interessant gestaltete Räumlichkeiten, die Selbstbildungsprozesse der Kinder maßgeblich unterstützen. So haben wir unseren Bildungsräumen thematische Schwerpunkte zugeordnet, um den Bedürfnissen nach Kreativität, Bewegung, Ruhe, Experimentieren, Konstruieren, etc. gerecht zu werden. Durch gezielte Beobachtungen und dem ständigen Austausch mit den Kindern können wir zeitnah auf die Bedürfnisse, Interessen, Fähigkeiten, Wünsche und Beschwerden der Kinder eingehen. So ist es ganz natürlich, dass sich die Schwerpunkte und Materialien in den verschiedenen Räumlichkeiten im Laufe der Zeit, bzw. im Laufe eines Kindergartenjahres verändern und entwickeln, so, wie es die Kinder eben auch tun. Mit dem Bewusstsein, dass Kinder heute viele Stunden des Tages in der KiTa verbringen, kann und muss dies eine logische und notwendige Konsequenz sein.

Voraussetzung dafür ist, dass sie in uns, zum einen Menschen, an ihrer Seite haben, die offen und neugierig auf das Leben sind, sich interessiert und entdeckungsfreudig auf den Weg machen, um Neues kennenzulernen und Herausforderungen anzunehmen. Zum anderen brauchen sie in uns Menschen, die ihnen zuhören und sie ernstnehmen, die sich mit ihren Ideen und Vorstellungen zurücknehmen, um den Ideen und Fantasien der Kinder Raum zu geben.

„Wir trauen den Kindern selbstständiges Handeln zu. Dabei stehen wir ihnen natürlich immer unterstützend zur Seite.“

Außengelände

Unser naturnah gestaltetes Außengelände sehen wir als gleichwertigen Bildungsraum zu allen anderen Bildungsräumen.

Weit entfernt von einem „Schöner Wohnen Spielplatz“, an dem alles seinen festen Platz und seine bestimmte Funktion hat, ist es uns gemeinsam mit Eltern und Kindern gelungen, einen Ort zu schaffen, der zum Rollenspiel, Rennen, Klettern, Verstecken, Krabbeln, Buddeln, Fuhrpark nutzen, Matschen, Schaukeln, Experimentieren, Beobachten, Schnitzen, Feuer machen, Gärtnern, Kreativ sein, Naschen, Ausruhen und vieles mehr einlädt und sich stetig weiterentwickelt.

Neben fest installierten Elementen im Außengelände, ist es von immenser Bedeutung, dass den Kindern Materialien, wie z. B. Bretter, Rohre, Palletten, Steine, Töpfe, Pfannen, Kellen, Tannenzapfen, Eicheln, Stöcke, Lehm usw. in großen Mengen zur Verfügung stehen, deren Bedeutung nicht starr festgelegt ist, sondern immer wieder neu definiert werden kann. So entwickeln die Kinder neue Spiel- Bau- und Konstruktionsideen, suchen sich „ihren Spielort“ machen sich diesen und die verschiedensten Materialien zu Eigen.

Eines der Herzstücke im Außengelände ist unsere Jurte. Eingebettet in unserem Schwerpunkt, der Naturpädagogik, haben wir diese zusammen mit den Kindern gemütlich eingerichtet und uns so die Möglichkeit geschaffen, schon früh morgens nach Draußen zu gehen und das zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. (Weitere Ausführungen, siehe Naturpädagogik.)

Da unser Außengelände alles bietet, was Kinder für eine gute und gesunde Entwicklung benötigen, nutzen wir jede Möglichkeit nach Draußen zu gehen und trotzen Wind und Wetter.
Apropos Wind und Wetter: Wir haben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Buddelhosen/ Matschsachen für Kinder Gründe sind, nicht nach Draußen zu gehen. Das hat zu der Konsequenz geführt, dass Buddelhose und Matschsachen angezogen werden, wenn die Wetterlage nichts anderes zulässt.

Kreativraum

Unser Kreativraum, mit den unterschiedlichsten Materialien wie z.B. Buntstifte, Wachsmal-, Wasser- und Fingerfarben, wertfreie Materialien, Naturmaterialien, Knete, Klebematerialien, verschiedene Papiere, Scheren, Tacker, Locher usw., bietet den Kindern die Möglichkeit, auf vielfältigste Art und Weise kreativ zu werden, sich auszuprobieren, zu experimentieren, neue Fähigkeiten zu erlernen und weiterzuentwickeln. Im Laufe der letzten Jahre hat der Kreativraum immer mehr einen Werkstattcharakter bekommen. Hier gibt es stets etwas zu tun. Oftmals kommen die Kinder mit konkreten Vorstellungen und Ideen hierher. So entstehen kleine Projekte und Gemeinschaftsarbeiten, die sich über mehrere Tage hinziehen können. 

In allem kreativen Tun stehen dabei der Prozess und die Auseinandersetzung und nicht das fertige „Produkt“ im Vordergrund.

Erfinder- und Holzwerkstatt

Die Erfinder- und Holzwerkstatt grenzt räumlich direkt an den Kreativraum an. Das dortige Materialangebot mit Sägen, Akkuschrauber, Kinderheißklebepistole, einem Fundus aus verschieden großen Hölzern, und und und … bietet den Kindern einen besonderen Anreiz. Hier können die Kinder kaputte, ausrangierte und gesammelte Gegenstände (Krimskrams) auf abenteuerliche Weise zu einer Erfindung zusammenkleben, schrauben und verbinden. Die Kinder lernen zu bohren, sägen, hämmern, vorsichtig mit einer Klebepistole umzugehen und die grenzenlosen Möglichkeiten der Kabelbinder zu nutzen.

Turnhalle

Hier haben die Kinder die Möglichkeit nach eigenen Wünschen und Vorstellungen eine Bewegungslandschaft aufzubauen, in der sie klettern, springen und hangeln können. Die Aufbauten wechseln nach den Ideen und Interessen der Kinder.

Eingangshalle

Die Eingangshalle ist durch ihre zentrale Lage der Dreh- und Angelpunkt unserer KiTa und wird vielfältig genutzt. Von hier aus gelangen wir in alle anderen Räumlichkeiten.
Direkt im Eingangsbereich steht unsere Empfangstheke, an der wir morgens die Familien begrüßen und ggf. Informationen mit den Eltern austauschen. Ab der Empfangstheke gehen die KiTa- Kinder dann allein weiter in die KiTa. In diesem Bereich sind auch Informationswände (Angebote und Ansprechpartner*innen im Rahmen des Familienzentrums Selm- Beifang) für Eltern zu finden.
Im Vormittag ist die Eingangshalle gleichzeitig unser Frühstücksbereich, der einem kleinen Café ähnelt. Er ist ein beliebter Treffpunkt für alle Kinder und ein Ort der Begegnung, der Gespräche und des Genießens von abwechslungsreichen und ausgewogenen Mahlzeiten.
Zum Ende des Vormittages ist die Eingangshalle dann wieder ein Treffpunkt und Begegnungsort für gemeinsame Sitzkreise und Feierlichkeiten.
Das spätere Mittagessen, in einer kleineren Gruppe, wird dann auch wieder dort eingenommen.

U3-Bereich

Zum U3- Bereich gehören der Bauraum, ein Wickelraum und ein Kinderbad mit Wasserrinne, ein Schlafraum das Mäusenest und eine kleine Leseecke, die je nach Bedarf im Bauraum oder im Flurbereich zu finden ist. Zudem erstreckt sich über den gesamten Flurbereich der Rollenspielbereich. Der U3- Bereich ist für alle Kinder geöffnet. Eine Ausnahme bildet die Eingewöhnungsphase der neuen U3- Kinder (siehe U3- Betreuung). Rücksichtnahme auf die Kleinsten und ein freundliches und hilfsbereites Miteinander aller am KiTa- Tag beteiligten werden von Anfang an geübt und gehören wie selbstverständlich zum Alltag.

Bauraum

Im Bauraum finden die Kinder Materialien wie verschiedene Bauklötze, große Autos, eine Eisenbahn, Naturmaterialien, z. B. Baumscheiben, Kastanien, verschiedene Hölzer, Steine, Ostheimer Figuren, usw., die zum Konstruieren und zum großen und kleinen Bauen anregen. Auch Puzzles und Steckspiele sind hier zu finden. Das Materialangebot richtet sich nach dem Entwicklungsstand und dem Interesse der Kinder.

Rollenspielbereich

Da sich der Rollenspielbereich über den gesamten Flur erstreckt, ergeben sich verschiedene Spielszenen, wie z. B. Einkaufen, Schminken, Verkleiden und Frisieren, Familie, Arzt spielen. Unsere Frisierkommode mit ihrem großen Spiegel und dem angrenzendem Verkleidungsregal bietet alles, was man benötigt, um sich in jemand anderen zu verwandeln. Am Ende des Flures, in einer kleinen Nische, befinden sich Puppenmöbel mit Decken und Kissen. Diese sind beweglich. So haben die Kinder die Möglichkeit, sich ihren Spielbereich so zu gestalten, wie sie ihn brauchen. Da die verschiedenen Spielszenen ineinander verschmilzen und sich gegenseitig ergänzen, kommt es zu langen und intensiven Rollenspielen, in denen sich die Kinder mit Situationen und Erfahrungen aus ihrer eigenen Erlebniswelt auseinandersetzen.

Schlafraum/Ruheraum

Im Schlafraum hat jedes Kind sein eigenes Bett, welches es sich selbst ausgesucht hat. Dieses ist durch ein Foto des Kindes gekennzeichnet. Je nach Bedürfnissen der Kinder und Schlafgewohnheiten haben die Kinder Bettzeug oder Schlafsäcke, die von der KiTa gestellt werden. Schnuller und/oder Kuscheltiere, die die Kinder benötigen, damit sie sich wohlfühlen und sich auf die Schlafsituation einstellen können, werden von zu Hause mitgebracht. Ein abgedunkelter Raum und leise Musik runden die Wohlfühlatmosphäre ab.

Bienenstock und Mäusenest

Der Bienenstock (grenzt direkt an die Eingangshalle an) und das Mäusenest (ist im U3-Bereich zu finden) sind Nebenräume, denen kein fester Bildungsbereich zugeordnet ist. Dadurch werden sie multifunktional genutzt und nach den Interessen und Bedürfnissen der Kinder eingerichtet. Gern ziehen sich die Kinder dorthin zurück, um allein und ungestört zu sein.

 

„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengungen zu, denn daraus kann ich lernen.“

Maria Montessori